Im September 2020 haben wir, Schüler und Schülerinnen des 12. Jahrganges der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule, an dem Planspiel im Rathaus in Birkenwerder teilgenommen. Wir wurden im vornherein in den PB-Kursen in verschiedene Gruppen eingeteilt und bekamen Rollen unterschiedlicher Persönlichkeiten zugeteilt. Die Rollen sind bewusst etwas übertrieben und gespitzt dargestellt. Als Beispiel gibt es die Konservativen, welche die Frauen, vor allem junge Frauen, nicht gern zu Wort kommen lassen oder auch die Grünen, nach dem typischen Klischee, dass diese ihre Sitzungen auch lieber unter Bäumen halten würden.
Für das Planspiel schlüpften wir also in die Rollen von fiktiven Gemeindevertretern und
-vertreterinnen. Am Dienstag, den 02.09.2020 hat sich eine der drei Gruppen im Rathaus versammelt. Vor Ort wurden wir dann von Sophie Friese (Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeinde Birkenwerder) und dem Bürgermeister von Birkenwerder, Stephan Zimniok, erstmals in das ganze Planspiel eingewiesen und die Tagesabläufe/-pläne wurden besprochen.
Anschließend folgte dann eine Vorstellungsrunde unserer Rollen, damit jeder etwas mehr über die anderen Rollen Bescheid wusste. Da wir als fiktive Gemeindevertreter auch Angehörige einer Fraktion waren, fanden wir uns in unserer Fraktion mit unseren Mitgliedern zusammen.
Der Sinn hinter dem Planspiel war, dass wir die (Kommunal-) Politik näher erleben und folglich noch besser verstehen. Also haben wir in unseren selbstgebildeten Fraktionen verschiedene Beschlussvorlagen zu Themen wie „Ein Unverpacktladen in Birkenwerder“, „Einschulungspakete“ oder auch umweltfreundliche „Pfandringe“ diskutiert. Als dann alle Fraktionen ihre Beschlussvorlage eingereicht hatten, ging es in die Ausschüsse, um über diese Beschlüsse zu diskutieren und abzustimmen.
Die Ausschüsse waren: Ortsentwicklungsausschuss, Sozialausschuss und Finanzausschuss. Um uns die Arbeitsweise als Politiker in der Realität noch näher zu bringen, wurde in jeder Fraktion ein Vorsitz gewählt, welcher den Ausschuss dann leiten sollte. Auch wenn es in den Ausschüssen zu Ablehnungen der Beschlüsse kam, war niemand frustriert. Eher gab uns dies noch mehr Motivation, um die weiteren „Kollegen“ von unseren Themen in den anderen Ausschüssen noch mehr zu überzeugen. Am Ende des 03.09.2020 angekommen, fanden wir uns nach allen beendeten Ausschüssen noch einmal zusammen, um uns dann in der GVV (Gemeindevetreterversammlung) zusammen zu setzen.
Hier war nicht nur Frau Friese dabei, wie bei den Ausschüssen, sondern auch der Bürgermeister selbst. Wenn eine Fraktion ihre eigenen Ideen in das Planspiel eingebracht und diese zu Themen der Beschlussvorlagen gemacht hatten, hörte sich der Bürgermeister diese aufmerksam an und überlegte, wie man die Ideen am besten umsetzen könnte oder ob sie überhaupt möglich wären.
Am nächsten Tag folgte die Auswertung des ganzen Planspiels. Dabei waren der Bürgermeister, Stephan Zimniok, Frau Friese und Frau Gehring. Alle Mitarbeiter und Veranstalter waren sehr kritikfähig und nahmen Vorschläge sehr gerne an. Zu sagen ist, dass sich eine „Pflichtveranstaltung“ von der Schule meist nicht sehr spannend anhört. Als wir aber dann nach den zwei Tagen fertig waren, fanden wir es insgesamt sehr aufschlussreich. Verpflegung gab es ebenfalls. Außerdem ist noch zu sagen, dass wir Schüler und Schülerinnen eine Sitzung eines realen Hauptausschusses besucht haben. Dadurch, dass wir uns selber in die Positionen einleben konnten, war es sehr spannend zu sehen, wie das ganze in Realität abläuft. Zusammenfassend können wir festhalten, dass wir unserer Kreativität in dem Planspiel freien Lauf lassen konnten. Es gab einen sehr guten Einblick in die (Kommunal-) Politik und manche von uns fühlten sich in ihrem zukünftigen Vorhaben in der Politik bestätigt.